V. l. n. r.: Patrick Wolf, Projektleiter ESWE; Jörg Höhler, Vorstandsmitglied der ESWE Versorgungs AG; Bürgermeister der Stadt Taunusstein Sandro Zehner; Stefan Hause, Abteilungsleiter Infrastrukturmanagement Stadt Taunusstein© Stadt TaunussteinStatt der früher üblichen Natriumdampflampen sorgt nun neutralweißes LED-Licht für eine energieeffiziente Straßenbeleuchtung. Der Wechsel fand in drei Schritten statt: 2018 waren es 1.905 Leuchten, 2019 und 2020 568 Leuchten sowie 2021 und 2022 abschließend noch einmal 519 Leuchten.
„Wir sparen durch die Gesamtmaßnahme jährlich rund 696.800 Kilowattstunden – so viel wie 175 Vier-Personen-Haushalte pro Jahr verbrauchen“, sagt Bürgermeister Sandro Zehner. Das bedeutet auch 300 Tonnen des schädlichen Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) weniger. So viel würde ein Mittelklassewagen in die Atmosphäre blasen, wenn er 53-mal die Erde umrundet.
Insektenfreundlich, ressourcenschonend und trotzdem hell
Gleichzeitig bleiben pro Jahr über 150.000 Euro in der Taunussteiner Haushaltskasse, die nicht für Strom ausgegeben werden müssen. „Die Umstellung der Straßenbeleuchtung ist gleich in mehrfacher Hinsicht wichtig: Wir verbrauchen weniger Strom, die neuen Lampen sind insektenfreundlicher und wir erhöhen die gefühlte Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger durch eine gute Ausleuchtung“, so Bürgermeister Sandro Zehner zu den Gründen für die Umstellung.
„Die Lichtfarbe hat mit der Umstellung von 2.800 auf 4.000 Kelvin gewechselt, also von Gelb zu Neutralweiß“, erklärt Jörg Höhler, Vorstandsmitglied der ESWE Versorgungs AG. „Bei vielen Menschen erhöht das ihr persönliches Sicherheitsempfinden.“ Außerdem ist die spektrale Zusammensetzung der LED-Farbtemperatur wesentlich insektenfreundlicher als die der alten Natriumdampf-Technik. Bei der Auswahl der Leuchten wurde darauf geachtet, dass kein Licht in den Nachthimmel abgestrahlt wird. Die Lichtverschmutzung wird somit so gering wie möglich gehalten. Ebenfalls ein Faktor, der der Insektenverträglichkeit zugutekommt.
35 Prozent Förderung
Die Stromeinsparung resultiert nicht nur aus den Leuchtmitteln, sondern auch aus der Regelung der Beleuchtungsintensität in Abhängigkeit der An- und Abschaltzeiten, die jeweils durch den Leuchten-Hersteller fest in jede Leuchte programmiert ist. Automatisiert berechnen die Leuchten die Mitte der Nacht, je nach Beginn und Ende der Dunkelheit und senken in den Randzeiten die Helligkeit um 50 Prozent.
Die Netto-Bausumme für das Gesamtprojekt liegt bei 1,3 Millionen Euro. „Knapp 35 Prozent davon wurden durch Fördermittel getragen“, sagt Höhler. „So haben unser ESWE Innovations- und Klimaschutzfonds, das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie die LandesEnergieAgentur Hessen den Leuchtenwechsel unterstützt und mitfinanziert.“
Für die Stadt Taunusstein bleiben damit Gesamtkosten in Höhe von 861.375 Euro. Bürgermeister Sandro Zehner: „Das ist eine sinnvolle Investition in unser aller Zukunft, die sich bei dem aktuell hohen Strompreis bereits nach etwas über fünf Jahren amortisiert hat.“